Du willst deine defekte Fensterdichtung nicht vom teuren Handwerker wechseln lassen? Das ist völlig verständlich! Mit der richtigen Anleitung kannst du Fensterdichtungen problemlos selbst austauschen. Wir zeigen dir Schritt für Schritt, wie es geht.
Inhaltsverzeichnis
Wann muss eine Fensterdichtung gewechselt werden?
Eine defekte Fensterdichtung erkennst du an verschiedenen Anzeichen. Zieht es trotz geschlossener Fenster, sind deine Heizkosten gestiegen oder bildet sich Kondenswasser am Fensterrahmen? Dann ist meist die Dichtung schuld.
Typische Schadenssymptome sind:
- Risse oder brüchige Stellen in der Gummidichtung
- Verhärtetes oder poröses Material
- Dichtung löst sich vom Rahmen
- Sichtbare Verfärbungen oder Schimmelbildung
Fensterdichtungen sollten alle 8-15 Jahre erneuert werden, je nach Witterungseinflüssen und Materialqualität.
Welche Materialien und Werkzeuge benötigst du?
Bevor du mit dem Wechsel beginnst, stelle alle notwendigen Utensilien bereit:
Werkzeuge:
- Cuttermesser oder scharfes Messer
- Spachtel oder flacher Schraubendreher
- Maßband
- Reinigungstücher
- Entfetter oder Spülmittel
Materialien:
- Neue Fensterdichtung (passend zum Fenstertyp)
- Eventuell Dichtungskleber
- Silikonspray als Montagehilfe
Wichtig: Miss vor dem Kauf die alte Dichtung aus. Breite, Höhe und Form müssen exakt zur neuen Dichtung passen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zum Dichtungswechsel
Schritt 1: Alte Dichtung entfernen
Öffne das Fenster vollständig. Beginne an einer Ecke und ziehe die alte Dichtung vorsichtig aus der Nut. Bei hartnäckigen Stellen hilft der Spachtel. Fensterdichtung selber wechseln gelingt am besten, wenn du geduldig vorgehst.
Klebereste entfernst du mit dem Cuttermesser. Achte darauf, den Rahmen nicht zu beschädigen.
Schritt 2: Reinigung der Nut
Säubere die komplette Nut gründlich mit Entfetter oder Spülmittellauge. Alte Klebereste und Schmutz müssen vollständig verschwinden. Trockne alles gut ab.
Eine saubere Nut ist entscheidend für die Haltbarkeit der neuen Dichtung.
Schritt 3: Neue Dichtung einsetzen
Beginne in einer oberen Ecke mit dem Einsetzen. Drücke die Dichtung gleichmäßig in die Nut. Tipp: Etwas Silikonspray erleichtert das Einführen.
Arbeite dich systematisch um den gesamten Rahmen. Die Dichtung sollte ohne Spannung einliegen, aber auch nicht zu locker sitzen.
Schritt 4: Ecken und Verbindungen
An den Ecken schneidest du die Dichtung auf Gehrung zu. Das bedeutet: 45-Grad-Winkel für eine saubere Verbindung. Bei manchen Dichtungstypen überlappst du die Enden um etwa 5mm.
Prüfe alle Verbindungsstellen auf Dichtheit.
Häufige Fehler vermeiden
Diese Probleme treten beim Fensterdichtung selber wechseln häufig auf:
- Falsche Dichtungsgröße: Miss zweimal, kaufe einmal
- Unsaubere Nut: Klebereste verhindern festen Sitz
- Zu starke Dehnung: Die Dichtung schrumpft später zusammen
- Schlechte Eckverbindungen: Hier entstehen oft Undichtigkeiten
Kosten und Zeitaufwand
Der Materialaufwand ist überschaubar. Eine Standard-Fensterdichtung kostet zwischen 5-20 Euro pro laufenden Meter. Für ein durchschnittliches Fenster benötigst du etwa 4-6 Meter.
Um beste Ergebnisse zu erzielen, nutze ein Fensterreinigungsset, das dazu beiträgt, den Rahmen optimal vorzubereiten. Der Zeitaufwand beträgt pro Fenster etwa 30-60 Minuten, je nach Erfahrung und Fenstergröße.
Wann solltest du den Profi rufen?
Bei sehr alten Fenstern, speziellen Dichtungsprofilen oder wenn das Fenster generell nicht mehr richtig schließt, ist professionelle Hilfe sinnvoll. Auch bei Unsicherheiten bezüglich des richtigen Dichtungstyps solltest du einen Fachmann konsultieren.
Das Fensterdichtung selber wechseln ist eine lohnenswerte Investition in den Wohnkomfort. Mit etwas Geschick sparst du nicht nur Handwerkerkosten, sondern senkst langfristig auch deine Energiekosten durch bessere Wärmedämmung. Die neue Dichtung schützt zudem vor Zugluft und Feuchtigkeit – dein Zuhause wird spürbar gemütlicher.